WordPress Backup erstellen: Komplette Anleitung für sichere Website-Sicherungen

19. Juni 2025

Einleitung

Ein regelmäßiges WordPress Backup ist wie eine Versicherungspolice für deine Website. Stell dir vor, du hast monatelang an deiner Website gearbeitet, und plötzlich – durch einen Hackerangriff, ein fehlerhaftes Plugin-Update oder einen Serverfehler – ist alles weg. Ohne ein aktuelles Backup stehst du vor dem Nichts. In dieser umfassenden Anleitung zeigen wir dir, wie du eine WordPress Sicherung erstellen kannst – sowohl manuell als auch automatisch.

Warum ist ein WordPress Backup unverzichtbar?

Die häufigsten Gefahren für WordPress-Websites

  1. Hackerangriffe und Malware: WordPress ist aufgrund seiner Popularität ein beliebtes Ziel für Cyberkriminelle
  2. Fehlerhafte Updates: Plugin-, Theme- oder Core-Updates können zu Konflikten führen
  3. Menschliche Fehler: Versehentliches Löschen wichtiger Dateien oder Datenbankinhalte
  4. Serverprobleme: Hardware-Ausfälle oder Probleme beim Hosting-Provider
  5. Datenverlust durch fehlerhafte Plugins: Schlecht programmierte Erweiterungen können Daten beschädigen

Was sollte in einem WordPress Backup enthalten sein?

Ein vollständiges WordPress Backup besteht aus zwei Hauptkomponenten:

  • Dateien: Alle WordPress-Core-Dateien, Themes, Plugins, Uploads (Bilder, Videos, Dokumente)
  • Datenbank: Alle Beiträge, Seiten, Kommentare, Benutzerinformationen und Einstellungen

Manuelle Backup-Methoden

Methode 1: WordPress Backup über FTP erstellen

Schritt 1: Dateien per FTP sichern

  1. FTP-Client installieren: Lade einen FTP-Client wie FileZilla herunter
  2. Verbindung herstellen: Nutze deine FTP-Zugangsdaten vom Hosting-Provider
  3. WordPress-Verzeichnis lokalisieren: Navigiere zum Hauptverzeichnis deiner WordPress-Installation
  4. Dateien herunterladen: Lade den kompletten WordPress-Ordner auf deinen Computer

Wichtige Verzeichnisse für das Backup:

  • /wp-content/ (enthält Themes, Plugins und Uploads)
  • /wp-config.php (wichtige Konfigurationsdatei)
  • .htaccess (falls vorhanden)

Schritt 2: Datenbank manuell sichern

Option A: phpMyAdmin verwenden
  1. phpMyAdmin öffnen: Logge dich in dein Hosting-Control-Panel ein
  2. Datenbank auswählen: Wähle deine WordPress-Datenbank aus
  3. Export-Funktion: Klicke auf “Exportieren”
  4. Format wählen: Wähle SQL als Format
  5. Download starten: Lade die .sql-Datei herunter
Option B: WordPress-Backend nutzen

Manche Hosting-Provider bieten direkte Backup-Optionen im WordPress-Backend an. Prüfe unter “Werkzeuge” nach entsprechenden Optionen.

Methode 2: cPanel Backup-Funktion

Viele Hosting-Provider bieten über cPanel eine integrierte Backup-Funktion:

  1. cPanel aufrufen: Logge dich in dein cPanel ein
  2. Backup-Bereich: Navigiere zu “Backup” oder “Backup Wizard”
  3. Vollständiges Backup: Wähle “Full Backup” oder “Vollständige Sicherung”
  4. Speicherort wählen: Entscheide, wo das Backup gespeichert werden soll
  5. Backup erstellen: Starte den Backup-Prozess

Automatische Backup-Lösungen

Die besten WordPress Backup Plugins

1. UpdraftPlus

Vorteile:

  • Kostenlose Basisversion verfügbar
  • Automatische Backups nach Zeitplan
  • Direkte Cloud-Speicherung (Google Drive, Dropbox, etc.)
  • Einfache Wiederherstellung mit einem Klick

Einrichtung:

  1. Plugin installieren und aktivieren
  2. Unter “Einstellungen” → “UpdraftPlus Backups” konfigurieren
  3. Backup-Zeitplan festlegen (täglich, wöchentlich, monatlich)
  4. Cloud-Speicher verbinden
  5. Erste Sicherung durchführen

2. BackWPup

Vorteile:

  • Umfangreiche kostenlose Version
  • Verschiedene Backup-Typen möglich
  • Unterstützt zahlreiche Cloud-Dienste
  • Datenbank-Optimierung inklusive

Konfiguration:

  1. Plugin installieren
  2. Neuen Backup-Job erstellen
  3. Backup-Umfang definieren
  4. Zeitplan einrichten
  5. Speicherziel festlegen

3. Jetpack Backup (ehem. VaultPress)

Vorteile:

  • Echtzeit-Backups
  • Automatische Malware-Scans
  • Professioneller Support
  • Nahtlose Integration mit WordPress.com

Besonderheiten:

  • Kostenpflichtig (ab ca. 10€/Monat)
  • Ideal für geschäftskritische Websites
  • Unbegrenzter Backup-Speicher

Backup-Strategie entwickeln

Die 3-2-1-Regel

Eine bewährte Backup-Strategie folgt der 3-2-1-Regel:

  • 3 Kopien deiner Daten
  • 2 verschiedene Speichermedien
  • 1 Kopie außerhalb des Standorts (Cloud)

Empfohlene Backup-Häufigkeit

  • Täglich: Für Websites mit häufigen Änderungen (Blogs, News-Seiten)
  • Wöchentlich: Für normale Unternehmenswebsites
  • Monatlich: Für statische Websites mit wenigen Änderungen

Backup-Speicherung: Best Practices

Lokale vs. Cloud-Speicherung

Lokale Speicherung:

  • Vorteile: Schneller Zugriff, keine laufenden Kosten
  • Nachteile: Risiko bei Hardware-Ausfall, begrenzte Kapazität

Cloud-Speicherung:

  • Vorteile: Ortsunabhängig, automatische Redundanz
  • Nachteile: Laufende Kosten, Abhängigkeit vom Internet

Empfohlene Cloud-Speicherdienste

  1. Google Drive: 15 GB kostenlos, gute Integration
  2. Dropbox: 2 GB kostenlos, zuverlässig
  3. Amazon S3: Pay-per-Use, sehr skalierbar
  4. OneDrive: 5 GB kostenlos, Microsoft-Integration

WordPress Backup wiederherstellen

Manuelle Wiederherstellung

Schritt 1: Dateien wiederherstellen

  1. FTP-Verbindung: Verbinde dich per FTP mit deinem Server
  2. Alte Dateien löschen: Entferne die beschädigten WordPress-Dateien
  3. Backup hochladen: Lade die gesicherten Dateien hoch
  4. Berechtigungen prüfen: Stelle sicher, dass Dateirechte korrekt sind

Schritt 2: Datenbank wiederherstellen

  1. phpMyAdmin öffnen: Zugriff auf deine Datenbankverwaltung
  2. Datenbank leeren: Alle Tabellen der alten Datenbank löschen
  3. Import: Die gesicherte .sql-Datei importieren
  4. wp-config.php prüfen: Datenbankverbindung überprüfen

Wiederherstellung mit Plugins

Die meisten Backup-Plugins bieten eine Ein-Klick-Wiederherstellung:

  1. Plugin-Interface: Navigiere zum Backup-Plugin
  2. Backup auswählen: Wähle das gewünschte Backup-Datum
  3. Wiederherstellung starten: Klicke auf “Wiederherstellen”
  4. Prozess überwachen: Warte, bis die Wiederherstellung abgeschlossen ist

Häufige Fehler vermeiden

1. Keine Backup-Tests

Problem: Viele erstellen Backups, testen aber nie die Wiederherstellung
Lösung: Führe regelmäßige Test-Wiederherstellungen auf einer Staging-Umgebung durch

2. Backups am gleichen Ort speichern

Problem: Backups nur auf dem gleichen Server speichern
Lösung: Nutze externe Speicherorte oder Cloud-Dienste

3. Veraltete Backups

Problem: Zu alte Backups sind bei der Wiederherstellung nutzlos
Lösung: Erstelle regelmäßige Backups gemäß deiner Update-Frequenz

4. Unvollständige Backups

Problem: Nur Dateien oder nur Datenbank sichern
Lösung: Immer komplette Backups mit Dateien UND Datenbank erstellen

Erweiterte Backup-Strategien

Incremental vs. Full Backups

Vollständige Backups:

  • Sichern alle Daten jedes Mal
  • Benötigen mehr Speicherplatz
  • Einfachere Wiederherstellung

Inkrementelle Backups:

  • Sichern nur Änderungen seit dem letzten Backup
  • Sparen Speicherplatz
  • Komplexere Wiederherstellung

Staging-Umgebung nutzen

Eine Staging-Umgebung ermöglicht:

  • Sichere Tests von Updates
  • Backup-Wiederherstellungstests
  • Entwicklung ohne Risiko für die Live-Site

Sicherheitsaspekte beim WordPress Backup

Backup-Verschlüsselung

Warum verschlüsseln?

  • Schutz sensibler Daten
  • Compliance-Anforderungen
  • Schutz vor unbefugtem Zugriff

Verschlüsselungsmethoden:

  • Plugin-basierte Verschlüsselung
  • Server-seitige Verschlüsselung
  • Cloud-Anbieter-Verschlüsselung

Zugriffskontrollen

  1. Sichere Passwörter: Verwende starke Passwörter für Backup-Speicher
  2. Zwei-Faktor-Authentifizierung: Aktiviere 2FA wo möglich
  3. Begrenzte Zugriffsrechte: Nur autorisierte Personen sollten Zugriff haben

Kosten-Nutzen-Analyse

Kostenlose vs. Premium-Lösungen

Kostenlose Lösungen eignen sich für:

  • Kleine persönliche Blogs
  • Test-Websites
  • Websites mit geringem Traffic

Premium-Lösungen empfehlen sich für:

  • Geschäftskritische Websites
  • E-Commerce-Plattformen
  • Websites mit hohem Traffic

ROI eines guten Backup-Systems

Bedenke die Kosten von:

  • Datenverlust
  • Ausfallzeiten
  • Wiederherstellungsaufwand
  • Reputationsschäden

Ein gutes Backup-System zahlt sich bereits beim ersten verhinderten Totalausfall aus.

Fazit und Handlungsempfehlungen

Ein zuverlässiges WordPress Backup ist keine Option, sondern eine Notwendigkeit. Die Investition in eine solide Backup-Strategie schützt dich vor katastrophalen Datenverlusten und gibt dir die Sicherheit, deine Website jederzeit wiederherstellen zu können.

Unsere Top-Empfehlungen:

  1. Für Anfänger: UpdraftPlus mit automatischen Cloud-Backups
  2. Für Fortgeschrittene: BackWPup mit maßgeschneiderten Backup-Jobs
  3. Für Profis: Jetpack Backup für Echtzeit-Sicherungen

Nächste Schritte:

  1. Heute: Erstelle dein erstes manuelles Backup
  2. Diese Woche: Installiere und konfiguriere ein Backup-Plugin
  3. Diesen Monat: Teste die Wiederherstellung in einer Staging-Umgebung
  4. Regelmäßig: Überprüfe und optimiere deine Backup-Strategie

Denk daran: Das beste Backup ist das, welches du hast, bevor du es brauchst. Beginne noch heute mit der Implementierung einer zuverlässigen WordPress Sicherung, um deine digitale Präsenz zu schützen.

Häufig gestellte Fragen: